Nachhaltig Gärtnern im Garten und am Balkon – Teil 1: Die Aussaat


Spürst du auch schon den Frühling? Die warme Sonne, die auf der Haut kitzelt, die ersten Krokusse, die aus der Erde sprießen, das Vogelzwitschern in den Bäumen - der Garten ruft!

Höchste Zeit also, die ersten Samen für dein ganz privates Gemüse- und Kräuterbeet zu säen – auch am Balkon! Wie du das ganze so nachhaltig wie möglich gestalten kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Noch ist es den meisten Pflanzen besonders nachts zu kalt, um schon im Freien ausgesät zu werden. Deshalb beginnst du bei vielen Küchenkräutern und Gemüsesorten mit der Anzucht drinnen. Du brauchst dafür auch gar nicht viel Platz, ein Platz auf der Fensterbank reicht völlig aus.

Saatgut

Wähle am besten biologisches Saatgut, das ist in den meisten Fällen auch samenfest. Das heißt, dass du aus den gezogenen Pflanzen bzw. deren Samen immer und immer wieder neue Pflanzen ziehen kannst und du dir im Idealfall nur ein einziges Mal Samen kaufen musst. Ob das Saatgut samenfest ist, steht im Fall direkt auf dem Päckchen, falls nicht, lieber einmal mehr nachfragen.

Prinzipiell ist Saatgut immer in Papier verpackt, was schon so nachhaltig ist, wie nur möglich. Einige Anbieter benutzen allerdings beschichtetes Papier, um das Saatgut vor Feuchtigkeit zu schützen. Das Papier ist allerdings dann nicht recyclebar – greife also lieber zu Saatgut in unbeschichtetem Papier mit wenig Druck. Ich hab zum Beispiel immer noch Samen vom letzten Jahr von Ja Natürlich, der Großteil meines Saatguts ist allerdings schon seit Jahren mein eigenes, das ich in Gläsern oder kleinen Papiertütchen lagere.

Eine weitere Option, wie du zu nachhaltigem und garantiert interessantem Saatgut kommst sind Saatgut-Tauschevents oder Facebook Gruppen.

Diese Kräuter und Gemüsesorten kannst du bereits jetzt vorziehen:
Basilikum, Oregano, Petersilie, Schnittlauch, Majoran, Tomaten, Paprika, Chili.

Anzuchtgefäß

Für die Samen brauchst du erst mal noch keine Töpfe oder Beete, kleine Anzuchtgefäße sind ausreichend. Es gibt dafür klassische Anzuchtschalen aus Plastik, die auch immer wieder verwendet werden können. Sie sind meist mit einem durchsichtigen Plastikdeckel ausgestattet, um ein kleines Gewächshaus zu simulieren. Aber: immer noch Plastik. Das geht nachhaltiger!

Und zwar mit Dingen, die du schon zuhause hast. Als Anzuchtschalen eignen sich nämlich auch ideal Eierkartons oder leere Klopapierrollen. Die Klopapierrollen-Variante gibt es heuer bei mir, ich hab aber auch schon mit vielen kleinen Tontöpfchen erfolgreich Pflanzen herangezogen.

Für die Klopapier-Anzuchtstation habe ich einfach bei leeren Rollen den Boden so eingedrückt, dass ich sie mit Erde befüllen kann und sie stehen.

Welche plastikfreie Variante du auch immer wählst: Achte darauf, dass du deiner Anzuchtstation einen durchsichtigen Glashaus-Deckel verpasst. Dafür eignet sich zum Beispiel eine Schüssel aus Glas, ich hab auch schon eine Käseglocke verwendet, oder so wie dieses Jahr, eine Plastikbox zum Drüberstülpen. Use what you have!

Substrat

Als Anzuchtsubstrat wäre am idealsten Komposterde. Da das natürlich nicht für alle so leicht möglich ist, ist auch normale Erde vom Supermarkt ideal für deine Anzucht. Achte nur darauf, dass es Bio-Erde ist (Pestizide!). Der Plastiksack fällt leider an, du kannst ihn allerdings danach als Müllsack benutzen oder ihn zum Auskleiden deiner Hochbeete verwenden.

Pflege in den ersten Tagen

Hast du deine Anzuchtstationen mit Erde befüllt und dein Saatgut darin verteilt? Gut, jetzt heißt es feucht halten! Aber auch nicht zu feucht. Am besten kannst du deine Anzucht-Pflanzen mit einer Sprühflasche feucht halten. Einfach Wasser über die Erde sprühen, sodass sie immer leicht feucht ist. Der Glashaus-Deckel oder die Schüssel trägt ihren Teil dazu bei, aber achte darauf, dein Gewächshaus auch regelmäßig zu lüften, sonst droht Schimmelgefahr.

Nach ein paar Tagen sollten sich schon die ersten Sprösslinge zeigen. Halte deine Routine mit Feuchthalten und Lüften solange aufrecht, bis die Pflänzchen stark genug sind, um nach draußen zu wandern.

Wie es dann weiter geht, liest du in einem nächsten Blogbeitrag :-)

*Anzeige, da Markennennung

Viel Spaß beim Garteln!


Hinterlasse einen Kommentar