Fermentieren 101: Kombucha - mehr als nur ein Trendgetränk


 

Während es draußen grau und kalt ist, ächzen unsere Körper nach Vitaminen und ausgewogener Ernährung. Die Auswahl an regionalem und saisonalem Obst und Gemüse ist im Winter allerdings nicht gerade groß – wie wäre es, den Körper mit Getränken zu zusätzlichen Nährstoffen zu verhelfen?

Was, wenn der Drink dann auch noch probiotisch wirkt, völlig ohne schädliche Inhaltstoffe auskommt und süß-sauer im Geschmack ist? Das wird hier keine Werbung für irgendeinen neuen Urban Drink in fancy geformter Glasflasche – das hier wird etwas viel Besseres: Eine Anleitung für deinen eigenen, selbstgemachten Kombucha!

Kombucha (ausgesprochen: Kom-buh-tschah) ist ein fermentiertes Tee-Getränk, das mithilfe von Bakterien und Hefen zu einem probiotischen Getränk wird. Dem Drink werden so einige positive Eigenschaften zugeschrieben, zum Beispiel soll er die Verdauung regeln und bei Magen-Darm-Beschwerden helfen, das Immunsystem stärken, den Körper entgiften, Energie liefern sowie entzündungshemmend und antioxidativ wirken.

Gut Ding braucht Weile, denn bis so ein Glas frischer Kombucha auf deinem Tisch stehen kann, kann es mehrere Wochen dauern. Bevor du allerdings mit deiner Kombucha-Fermentation beginnen kannst, brauchst du zuerst einen SCOBY.

SCOBY ist ein Akronym und steht für “symbiotic culture of bacteria and yeast” – es handelt sich dabei also um eine Symbiose von Bakterien und Hefen. Diese sind notwendig um den Kombucha überhaupt erst anzusetzen. Einen SCOBY erhältst du zum Beispiel bei den Jungs von Fairment, wo es außerdem viele praktische Tipps und Rezepte für deinen Kombucha gibt. In verschiedenen Facebook Gruppen wie z.B. Zero Waste Graz verschenken oder tauschen Mitglieder der Zero Waste Community auch immer wieder einen SCOBY – also halte deine Augen offen nach diesem für die Fermentation notwendigen Bakterienhaufen! Ich gebe gerne ein paar meiner SCOBY Kinderchen ab, wenn du also gerne selbst mit Kombucha durchstarten möchtest, schreibe mir einfach eine Nachricht auf Instagram @kathisimpact oder eine Mail an hi@minimali.at!

Auf in die Fermentation-Station!

Hast du dir einen SCOBY besorgt, kann ich verstehen, wenn dein erster Gedanke erst mal so ist: “Iiiiih!” Denn wenn dein SCOBY, so wie meiner, aus einer bereits bestehenden Kombucha-Kultur stammt, sieht das ganze eher nach einem Fundstück aus dem Labor des verrückten Professors aus, als nach einem leckeren Getränk, wie hier am Foto zu erkennen ist.

Um zu überleben, braucht der SCOBY nämlich ein Zuhause inmitten einer Ansatzflüssigkeit. Diese besteht meist aus reinem Tee (Schwarz-, Grün- oder Weißtee) und Zucker. Dort schwimmt dein SCOBY dann frisch-fröhlich vor sich hin. Du solltest darauf achten, dass deinem SCOBY nicht zu warm wird, und außerdem sollte ihm das Futter – der Zucker – nicht ausgehen. Aber jetzt ist es Zeit, mit der Fermentation zu beginnen!

 

Selbstgemachter Kombucha – So geht’s!

Hast du deinen SCOBY und deine Ansatzflüssigkeit parat, kann es auch schon gleich weiter gehen. Für deinen eigenen Kombucha brauchst du:

  • Kombucha-SCOBY
  • Ansatzflüssigkeit (ca. 100 ml)
  • 1 großes, ausgekochtes Gefäß (über 1 Liter)
  • 1 Liter Tee (Schwarz-, Grün- oder Weißtee – oder eine Mischung daraus!)
  • 70-100 g Zucker pro Liter
  • Bügelflasche(n)

Als erstes kochst du den Tee auf. Dazu nimmst du einen Liter kochendes Wasser und gießt deine Teebeutel bzw. noch besser: losen Tee im wiederverwendbaren Teefilter auf und lässt ihn einige Minuten ziehen. Dann gibst du den Zucker dazu und rührst so lange, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Nun musst du den Tee vollständig auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Ist der Tee zu heiß, wenn der SCOBY dazugegeben wird, kann der SCOBY an den hohen Temperaturen sterben!

Ist der Tee abgekühlt, kannst du deinen SCOBY mit der Ansatzflüssigkeit vorsichtig dazu geben. Decke das Gefäß mit einem sauberen Tuch ab. Jetzt heißt es warten – das ist leicht…

Nach ca. 8-11 Tagen ist dein Kombucha fertig, er sollte fein säuerlich schmecken und angenehm riechen. Prinzipiell ist das Getränk nun fertig, wie es ist. Wer allerdings Lust auf die kleine Portion Extra hat, schickt seinen Kombucha nun in die Zweitfermentation.

Während der Zweitfermentation entsteht nämlich Kohlensäure. Ist dein Kombucha in Bügelflaschen abgefüllt, kannst du ihn für noch zwei bis vier weitere Tage an einem dunklen und kühlen Ort in Ruhe weitersprudeln lassen. Bei diesem Schritt kannst du außerdem für verschiedene Geschmacksrichtungen sorgen. Bevor du den Kombucha in die Flaschen füllst, kannst du Fruchtsaft und Obststücke dazugeben. Welche das sind, ist völlig dir überlassen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Freude mit diesem absolut simplen DIY! Wenn du schon mal Kombucha selbst gemacht hast oder immer noch machst, verlinke uns (@minimali.at & @kathisimpact) gerne in deinen Instagram-Stories oder poste den Hashtag #minimalimoment zu deinem Foto oder Video – wir freuen uns!


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