Warum ist Kuhmilch eigentlich die "normale" Milch? Ist sie überhaupt so gesund, wie wir das immer gedacht haben? Sind pflanzliche Alternativen wirklich die bessere Wahl?
Der Mensch braucht Milch – not!
Kuhmilch ist gesund! Das glauben wir zumindest. Oder die Milchindustrie will uns das glauben lassen. Dabei ist der menschliche Körper gar nicht darauf angewiesen oder überhaupt dafür ausgerichtet, Milchzucker zu verdauen. Eigentlich ist es nur ein Gendefekt, der uns Menschen die Milch von Kühen verdauen lässt. Aber schön der Reihe nach.
Milch enthält viele positive Inhaltsstoffe wie Kalzium, Vitamine, Magnesium, Jod und Aminosäure. Das alles kann der Körper nicht selbst herstellen. Das sind allerdings alles Nährstoffe, die in Pflanzen auch auftreten. Zum Glück, denn eigentlich veträgt der Mensch Kuhmilch gar nicht so gut: Rund 75% der Weltbevölkerung sind laktoseintolerant. Hast du eine Laktoseintoleranz, fehlt dem Körper das Enzym Laktase, welches die Laktose, also den Milchzucker, spalten soll.
Im Laufe der Evolution begannen hauptsächlich nördliche Bevölkerungen Laktase zu entwickeln, um Milch verdauen zu können, die als Notnahrung gedacht war. Mittlerweile wurde Kuhmilch zum Grundnahrungsmittel, vor allem in Europa, weshalb es hier eher die Ausnahme ist, laktoseintolerant zu sein. In Asien und Afrika allerdings können nur rund 1% der Bevölkerung Milch verdauen.
Aber Milch ist ja so natürlich! Is it though?
Klar, wenn die Kühe auf der Alm herumtollen können, ist das ja ganz schön. Da schmeckt man richtig die Almwiese in der Milch, so natürlich! Aber so natürlich ist Kuhmilch, wie wir sie heute im Supermarkt kaufen, gar nicht. Denn damit eine Kuh Milch gibt, muss sie jährlich kalben. Dafür wird sie künstlich befruchtet, und das Kalb kurz nach der Geburt von der Mutter getrennt.
Ist das Kalb weiblich, hat es vermutlich das gleiche Schicksal wie seine Mutter und wird Zeit ihres Lebens jährlich befruchtet um stetig Milch zu produzieren. Männlichen Kälbern bleibt das erspart: Sie landen schon bald nach der Geburt im Schlachthaus. Eine Kuh hat eine natürliche Lebensspanne von bis zu 20 Jahren. In der Milchindustrie sind es höchstens 5.
So, jetzt gibt die Kuh also Milch. Bevor die Milch allerdings im Supermarkt landet, hat sie noch ein paar Schritte industrieller Verarbeitung vor sich. In der Molkerei wird die Milch homogenisiert, pasteuristiert, wärmebehandelt und haltbar gemacht. Ist also schon ein ganz schöner Prozess für so ein natürliches Produkt.
Milchkühe aus der Milchindustrie geben etwa drei- bis viermal so viel Milch wie normale Kühe, die etwa 8 Liter Milch pro Tag produzieren. Damit die Industriekühe so viel Milch überhaupt produzieren können, werden sie also dauerhaft befruchtet, bekommen Kraftfutter und können Krankheiten entwickeln, wie Euterentzündungen, die mit Antibiotika behandelt werden müssen. Diese Antibiotika landen natürlich auch in der Milch und schließlich auch im Menschen.
Die Öko-Bilanz der Kuhmilch
Kühe produzieren nicht nur Milch, sondern auch richtig viel Methan. Methan ist sogar um ein Vielfaches umweltschädlicher als CO2, die Umweltbilanz von Kühen und damit auch Milch ist also erschreckend. Nicht nur verbraucht die Produktion von einem Liter Milch rund 600 Liter Wasser, sondern auch rund 10 m2 Anbaufläche - denn die Kuh muss ja auch fressen. Im Vergleich: 1 Liter Hafermilch benötigt nur 48 Liter Wasser und 0,8 m² Land und verursacht dabei nur 0,9 kg CO2-Emissionen. Die Kuhmilch schafft es auf 3,2 kg.

Quelle: kitchenstories.com
Und da es so einfach ist, gibts auch gleich noch ein kinderleichtes Rezept für Hafermilch :-)
Hafermilch selber machen - so geht's!
Zutaten:
- 1 Tasse Haferflocken
- 1 Liter Wasser
- 1 Prise Salz
- 1 Schuss neutrales Öl (z.B. Rapsöl)

So geht's: Alle Zutaten miteinander in den Mixer geben und etwa 1 Minute bei hoher Stufe durchmixen bis es aussieht wie - Milch eben. Dann das Ganze durch ein feines Tuch sieben - zum Beispiel hier von minimali unser Passiertuch - und in eine saubere Flasche abfüllen. Hält sich für mehrere Tage im Kühlschrank und passt super für Kaffee, Müsli, zum Kochen, Backen oder einfach so.
Zero Waste Snackies?
Den Haferflockenpampf nicht wegwerfen! Daraus kannst du noch einiges zaubern. Zum Beispiel Hundeleckerlis: Einfach kleine Stückchen vom Pampf auf ein Blech legen und für ca 15 Minuten bei 180° C in den Backofen. Sind natürlich auch als Menschenleckerlis geeignet :-)
Da kann man allerdings noch mehr variieren: Mit Rosinen, Schokodrops, etwas Ahornsirup, noch zusätzlichen Haferflocken und etwas Öl kannst du daraus super schnell und super gesunde Hafercookies backen.
Wenn du ganz feinen Trester nach dem Mixen übrig hast, kannst du daraus auch einen Aufstrich machen - da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Einfach wild drauf los mit allem, was der Kühlschrank und die Gewürzlade so hergeben :-)
Was ist dein Lieblingspflanzendrink? Hast du deine Milchalternative schon mal selber gemacht?
Quelle: utopia.de
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